Zen - oder: Wenn garnichts mehr weh tut?
Wie schon oft benannt – es geht nicht darum, das Denken während der Zen-Meditation und auch sonst zu verdammen, es auszumerzen. Solange wir nur „vom Baum der Erkenntnis essen “ - denn hiermit begann der „Sündenfall“ in der christlichen Mythologie - leiden wir.
Wenn wir zum Baum der Erkenntnis werden, wenn wir Buddha realisieren (nicht mehr zwischen uns und dem Großen Ganzen trennen), finden wir den Weg heraus aus dem Leid. Wo wir gerad beim Thema Leid sind: Wenn Buddha in den Vier Edlen Wahrheiten vom Weg aus dem Leid spricht, so meint er nicht „vollkommen schmerzfrei“ zu werden und nur noch breit in die Ewigkeit zu grinsen, was ein beliebtes Klischee und eine relativ kurz gedachte Illusion ist.
Man hat auch nicht unbedingt Buddha realisiert, wenn man „gelernt hat“, über eine längere Zeit "schmerzfrei zu sitzen" (was ein verbreitetes Klischee zu sein scheint). Ja, auch „Erleuchtete“ haben Schmerzen, so wie ich mir gerade am heissen Tee den Mund verbrannt habe. Im Gegenteil, wir haben (u.a. auch) Schmerzen, weil wir erleuchtet sind. Remember? Alle Wesen sind von Anfang an erleuchtet!
Schmerz ist auch ein guter Lehrer. Es ist nicht der „nette“ Lehrer und ja, es gibt auch andere, er macht nicht unbedingt Spaß und es bedeutet auch nicht, nunmehr unbedingt den Schmerz zu suchen – aber er kann ein guter Lehrer sein.
Das ist ein Koan für sich.